Thursday, 29 July 2010
Hanoi, die Hauptstadt Vietnams
Gestern haben wir den Tag mit Sightseeing in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams, verbracht.
Die grösste Herausforderung bestand darin, nicht von einem der vielen Motorräder angefahren zu werden. Die Tausende und Abertausende von Motorrädern mit ihrem permanten Hupen sind sozusagen die ständig präsente Hintergrundmusik von Hanoi. Irgendwie gleicht es alles einem Ameisenhaufen; auch dort wundert man sich ja, dass die nicht mehr ineinander laufen. Besonders, wo viele der Motorradfahrer beim Fahren mit der einen Hand am (Mobil-)telefonieren sind. Was die Anzahl der Passagiere bzw. das Gepäck angeht, scheint auch hier alles möglich zu sein.
Wir haben einige Zeit im Ho Chi Minh Distrikt von Hanoi verbracht. Die Hauptattraktion dort ist der gute Mann selbst. Bzw. was noch von ihm übrig ist (da er ja 1969 starb).
In dem Mausoleum, das ihm zu Ehren gebaut wurde, sahen wir seine sterblichen Ueberreste in einem Glasskasten aufgebahrt. Sah so aus, wie man es von den Wachsfiguren von Madame Tussauds kennt. Das ganze Drumherum (das imposante Gebäude, das lange Anstehen, die sehr strengen Wachsoldaten etc.) erinnerte alles sehr an das Lenin Mausoleum in Moskau bzw. das Mao Mausoleum in Peking. Vielleicht gab es damals ja Mengenrabatt beim Bau dieser Gebäude...
Ausserdem sieht man das bescheidene Haus, wo Ho Chi Minh selbst die letzten Jahre gewohnt hatte. Er wird als sehr bescheidener Mann des Volkes dargestellt. Wie sich das alles mit seiner Heldenverehrung nach dem Tode verträgt, ist eine andere Frage (...aber keine, die ich mit unserem sehr "überzeugten" Fremdenführer unbedingt diskutieren wollte.)
Ausser einigen Pagoden, mehreren Tempeln, der Altstadt, dem französischen Viertel und dem See im Stadtzentrum mit seinen Attraktionen, sahen wir auch das berühmt-berüchtigte Hoa Lo Gefängnis, das den Spitznamen "Hanoi Hilton" zu Zeiten des Vietnamkrieges trug. Einer, der dort während des Krieges "eingecheckt" hatte, war John McCain, der sich vergeblich gegen Obama um die US-Präsidentschaft bemüht hatte (und der während des Vietnamkrieges über Hanoi abgeschossen wurde). Heute ist das Gefängnis ein Museum.
Einer der Höhepunkte für Lucy und Fiona war der Besuch einer typisch vietnamesischen Wasserpuppenshow am Nachmittag:
Das ist so etwa eine Kreuzung des altbekannten Kasperle-Theaters mit einem japanischen Kabuki-Theater. Den Kindern hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen (und auch wir haben die angenehme Pause vom Hanoier Strassenverkehr genossen).
Als Abschluss unserer Stadtbesichtigung haben wir dann noch das Touristentypische gemacht und zwar ein sogenanntes "Cyclo" gemietet. Mit dieser Art von Fahrad-Rischka wird man durch den Verkehr gefahren, ohne sich selbst anstrengen zu müssen. Wundersamerweise ging es auch hier wieder ohne Unfall aus. Sogar noch besser: Trotz des Verkehrkraches um uns herum hat Fiona die Rischka-Fahrt erstmal für einen kraftbringenden Kurzschlaf genutzt. Das sieht man wohl auch nicht alle Tage im Hanoier Strassenverkehr...
Nach einem vielfältigen und interessanten Tag ging es dann abends zum Hauptbahnhof von Hanoi, wo wir im Bahnhofsrestaurant einige altbekannte Gesichter* wiedersahen. Zumindest auf Postern, wo sie Werbung für ein bestimmtes deutsches Bier machten.
Na, bei so guter Gesellschaft kehrt man doch gerne ein. Und so haben wir uns dort mit besagtem deutschen Bier (da hat man's mal wieder: Werbung wirkt halt doch) und einem Abendessen gestärkt, bevor es dann mit dem Schlafwagenzug die Nacht hindurch nach Hue ging...
(* Sollte es tatsächlich jemanden geben, der diese gutaussehenden Herrschaften nicht erkannt hat, es ist die Deutsche Fussball-Nationalmannschaft.)
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