Reiseroute

Wednesday, 11 August 2010

Dr. Fish, die Apsara-Tänzerinnen und beim "Blauen Kürbis"

Nach all dem Rumlaufen in den Tempelruinen hatten unsere Füsse eine Erholung verdient. Und bekamen abends eine Belohnung der besonderen Art - ...nämlich bei "Dr. Fish".

So hiessen die diversen grossen Wasserbehälter, die man überall in der Innenstadt von Siem Reap sah und in denen Hunderte von kleinen Fischen umherschwammen. Sobald man sich hinsetzte und seine Füsse in das Wasser hielt, wurden man buchstäblich von Dutzenden Fischen "attackiert", die an den Füssen rumknabberten. Die Idee ist, dass die Fische die Hornhaut von den Füssen wegfressen. Nun, das ist zumindest die Theorie; in der Praxis fühlte sich das eher wie Hunderte von feinen Elektroschocks an...































Im Vergleich deutlich entspannender war da schon eine Tanzvorführung von kambodianischen Apsara-Tänzerinnen, die wir abends sahen.

Apsaras waren bildhübsche Frauen in der alten Angkor Zeit. Man sieht sie noch heute an vielen der alten Tempelwände, wo sie in Stein gemeisselt sind und wo ihre Schönheit quasi für alle Ewigkeiten festgehalten wurde. Man kann vielleicht sagen, das diese Frauen die Claudia Schiffers ihrer Zeit waren.















Die Tanzaufführung, die wir sahen, war eine Interpretation der alten Apsara Themen, Legenden und Tänze. Lucy und Fiona fanden es hochspannend - und kriegten sogar noch ein Gruppenfoto mit den Tänzerinnen auf der Bühne nach der Show:
















Eine weitere Ueberraschung in Siem Reap - inmitten der alten Märkte mit ihren Ständen, den Restaurants und Bars - war eine Eisdiele, die "Blue Pumpkin" ("blauer Kürbis") heisst.

Es ist ein hochmoderner Laden, inklusive riesiger weisser Liegen in einem total weissen Raum, wo man sich hinlegen und sein Eis geniessen kann. Es sah so aus, als ob dieser Laden für Tokio oder New York gedacht war und irgendwie - als Folge eines Missverständnisses - in dieser kambodianischen Stadt gelandet war.
















Alles an diesem Laden war "cool" (nicht nur das Eis)....

Monday, 9 August 2010

Angkor - die faszinierenden Tempelruinen von Kambodscha


Ich dachte, diesen Blogeintrag starte ich erstmal mit einer Kurzzusammenfassung:

Wow !!!

Das drückt wohl am ehesten aus, was wir bei der Besichtigung der Tempelanlagen/-ruinen nördlich von Siem Reap gedacht haben.















Zuerst einmal ein bisschen Geschichte (und, ich verspreche, es wird nicht zu ausführlich):

Zwischen dem 9. und 15 Jahrhundert baute der Volkstamm der Khmer eine Reihe von Tempeln rund um ihre damalige Hauptstadt Angkor. (NB: Angkor heisst wörtlich "Hauptstadt".) Man kann es sich nur schwer vorstellen, dass Kambodscha, heute eines der ärmsten Länder der Welt, damals - vor ca. 1,000 Jahren - eine derartige Hochkultur besass.

Insgesamt wurden über 100 Tempelmonumente, die teilweise dem Buddhismus und teilweise dem Hinduismus geweiht waren, erstellt. Zu seiner Blütezeit im 12. Jahrhundert lebten in Angkor mehr als 1 Million Menschen, während in London nur ca. 40,000 Menschen zur gleichen Zeit lebten.

Heutzutage kann man noch viele dieser Tempelanlagen und sonstigen Bauten sehen - oder besser, was noch davon übrig ist. Denn über die Jahrhunderte sind einige Tempel total vom Dschungel überwuchert worden. Und andere Tempel haben unter Kriegsschäden, Zerstörungen und Plünderungen gelitten. Heute unterstützen viele Länder aus der ganzen Welt den Wiederaufbau dieser Tempel (u.a. hilft deutsches Steuergeld bei der Renovierung des Angkor Wat - Tempels.)















Mal ganz abgesehen von der Grösse der ganzen Anlage, viele der Details sind ebenfalls spektakulär. Feinste Steinornamente und -skulpturen zeugen von der herausragenden Steinmetzkunst damals.

Der wohl bekanntest Tempel ist Angkor Wat, der gleichzeitig auch das grösste religiöse Bauwerk der Welt ist. (NB: "Wat" heisst "Tempel" - also Angkor Wat gleich "Tempel der Hauptstadt".) Wir haben Angkor Wat mit einem Führer tagsüber besichtigt. Und ich bin dann nochmals rausgefahren, morgens um 5.00 Uhr zum Sonnenaufgang.

Die anderen Tempel, die besonders herausragten, waren der Bayon Tempel, der mehr als 200 grosse Steingesichter hat. Und der Ta Prohm Tempel, der auch heute teilweise vom Dschungel überwachsen ist (NB: Teile des Filmes "Tomb Raider" mit Angelina Jolie wurden dort gefilmt.)
















Hier ist eine Diashow von unserer Zeit in den Tempelruinen von Angkor (inklusive einiger Annäherungen "Nase-an-Nase" mit den gigantischen Steingesichtern des Bayon Tempels):


Angkor




Die Tage, die wir in Angkor verbracht haben, waren sehr heiss (vor allem während der Mittagszeit war es kaum zum Aushalten), aber wir wurden belohnt mit einigen tollen Eindrücken von einem der grössten archäologischen Schätze der Welt.

Saturday, 7 August 2010

Kambodscha - Die schwimmende Dörfer am Tonle Sap See

Bei einem Tagesausflug haben wir gesehen, dass Kambodscha noch mehr zu bieten hat als Tempel und Ruinen.

Am Morgen fuhren wir von Siem Reap durch Dörfer und an Reisfeldern vorbei zum Tonle Sap See, dem grössten See in Südostasien.



















Wir fuhren mit dem Boot auf einem der Flüsse, der zum See führt. Die Wasserhöhe des Sees ist sehr unterschiedlich, je nach dem, ob gerade Regenzeit ist oder nicht. (NB: Der See ist ungefähr dreimal so gross in seiner Fläche zur Regenzeit wie zur Trockenzeit.)

Dies ist auch einer der Gründe, warum die Fischer und andere hier auf Booten (statt in Häusern) wohnen. So können sie die Lage ihrer "Wohnung" flexibel dem Wasserstand des Sees anpassen. Auf beiden Seiten des Flusses sah man ein schwimmendes Dorf mit Hunderten von (Haus-)booten. Viele der Bewohner sind Vietnamesen, die illegal über die Grenze nach Kambodascha gekommen sind.

Das schwimmende Dorf hatte u.a. auch eine Schule, einige kleine Läden und sogar eine Kirche - alles auf Booten.

Als wir auf dem See angekommen waren, haben wir den Motor ausgemacht und die Stille und Menschenleere genossen. Aber wir waren nicht lange alleine. Bald wurden wir gesehen und ein kleines Boot näherte sich uns, mit einer der speziellen "Foto-Gelegenheiten des Tages "(gegen ein kleines Trinkgeld, versteht sich): diesmal war es ein junges Mädchen mit ihrer Pythonschlange:















(NB: Seht Ihr die " Hand Gottes" am rechten Bildrand?! Das ist Fiona's Hand, die all ihren Mut zusammennahm, um die Schlange zu streicheln.)

Nachdem wir die Begegnung mit der Schlange auf dem See gut überstanden hatten, wurden wir durch eine kleine schwimmende Krokodil-/Fischfarm geführt. Alles eine sehr wackelige Angelegenheit. Eine weitere Attraktion war ein kleiner Aussichtsturm, von dem aus man einen guten Ueberblick über das schwimmende Dorf hatte. Und einen (schwimmenden) Souvenirladen gab es natürlich auch noch.

Für alle, die eher etwas Hochprozentigeres suchten, war auch etwas im Angebot (NB: wenn man Skorpion eher nicht so mag, gab es auch alternative Geschmacksrichtungen mit "eingelegten" Schlangen oder Eidechsen - ... je nach Geschmackspräferenz halt):




















Nun, da es noch vor dem Mittagessen war, haben wir den lokalen Stärkungstrunk dankend abgelehnt und uns eher weiter ans Fotografieren gehalten. Hier ist eine kleine Diashow mit einigen Fotos von unserem Ausflug zum schwimmenden Markt:
Wie man in der Diashow sehen kann, sind Hängematten ein zentraler Einrichtungsgegenstand der Hausboote. Auch gerne mal fürs kleine Nickerchen zwischendurch... Mit dem Zweitnutzen, dass sie sich hervorrangend als Schaukeln für die Kinder eignen.

Viele Hausboote haben zudem einen Fernseher; der Strom dafür kommt von Autobatterien/-generatoren, da die Boote natürlich nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Und die allgegenwärtigen Mobiltelefone gibt es im schwimmenden Dorf natürlich auch schon.

Friday, 6 August 2010

Die Cu Chi Tunnel - Wo wirkliche Untergrundkämpfer gekämpft haben

Gestern morgen habe ich (ohne den Rest der Familie) eine der wohl beeindruckensten Kriegsstätten des Vietnamkrieges besichtigt - die Cu Chi Tunnel, die ca. 35 Kilometer nordwestlich von Ho Chi Minh City (HCMC) entfernt liegen.

Vorher habe ich noch das Vietnam War Remnants Museum in HCMC besichtigt, das dem Gedenken an den Krieg gewidmet ist.

Dieses Museum, das von aussen eher wie ein Museum für moderne Kunst aussieht, erzählt die Geschichte des Vietnamkrieges (natürlich aus kommunistischer Sicht). Laut der Ausstellungen waren ausschliesslich die bösen und brutalen Amerikaner "Schuld" an diesem Krieg. Nun, ganz so simpel ist die Erklärung in Wirklichkeit natürlich nicht...

































Draussen, ausserhalb des Museumbebäudes, waren diverse amerikanische Panzer, Kampfflugzeuge, gepanzerte Fahrzeuge, Bulldozer, Hubschrauber etc. zu sehen:















Innendrin gab es dann auf mehreren Etagen diverse Ausstellungen, hauptsächlich mit schwarz-weissen Fotos, Landkarten und Statistiken, die den Krieg veranschaulichten:















Einige der Kriegsfotos waren schon sehr schlimm. Gut, dass die Kinder nicht dabei waren. Am bewegendsten fand ich die Fotos, die die Auswirkungen der chemischen Waffen an den Leuten zeigten. Dieser Punkt wurde dann sogar noch anschaulicher, da man im letzten Zimmer des Museums ungefähr 20 Leuten persönlich begegnete, die kriegsbedingte Missbildungen hatten, u.a. auch viele Kinder (also die nächste Generation). Diese Leute arbeiten im Museum und fertigen in Handarbeit einfache Gegenstände an, in der Hoffnung, sie zu verkaufen. Alles sehr beindruckend und bewegend.

Nachdem wir die Kriegshintergründe im Museum gesehen und gehört hatten, fuhren wir raus zu den Tunneln von Cu Chi.

Dort draussen wird die Gegend, die vor ca. 40 Jahren fast total im Krieg zerstört wurde, heute von riesigen Kautschukbaumanpflanzungen dominiert. Der Kautschuk dient dann u.a. zur Herstellung von Reifen. (NB: Vietnam ist der zweitgrösste Exporteur von Kautschuk.)



















Da die Amerikaner mit all ihren Möglichkeiten über dem Erdboden im Krieg Vorteile hatten, sind die nordvietnamesischen Truppen (die sogenannten Viet Cong) im wahrsten Sinne des Wortes in den Untergrund gegangen, um von dort als Guerillakämpfer zu kämpfen. Dabei haben sie mit den einfachsten Mittel ein imposantes Tunnelsystem erstellt, das sich über 250 Kilometer (!) erstreckte. Mit unterirdischen Krankenstationen, Kommandozentralen und vielen "Ueberraschungen", wie Falltüren, Minen etc. Einer der Tunnel lief z.B. direkt unter einer der amerikanischen Stützpunkte hindurch. Wie einer der US-Generale sagte, "Man sieht die Viet Cong zwar nirgends, aber sie sind überall." Wie wahr...

Die Tunnel an sich, über die ich schon viel gehört und gelesen hatte, fingen sehr grosszügig und luxuriös an:















Na, das sieht ja ganz bequem aus...

Aber das waren sie natürlich nicht, sondern das war nur der Eingang zu der Museumsanlage, den man - wie originell - als Tunnel gestaltet hat.

Die wirklichen Tunneleingänge waren da schon kleiner. Und zwar deutlich kleiner!!! Eine westliche Person (z.B. von meiner wohlgebauten Figur) würde nicht einmal durch den Eingang passen, so eng war es. Geschweigedenn durch den Tunnel. Das Foto unten zeigt einen vielleicht 12-jährigen japanischen Jungen, der so gerade da reinpasste:



















Für die wohlgenährten Touristen von heute hat man ein kleines Teilstück des Tunnels erweitert und so kann man, wenn man will, mal einen kleinen Eindruck von dieser unterirdischen Welt kriegen. Man wird von einer uniformierten Person, die eine Taschenlampe hat, einzeln durch dieses Tunnelteilstück gelotst. Obwohl es wohl nur ca. 30 Meter waren, war ich hinterher fix und fertig von dieser so ungewohnten Art der Fortbewegung. Und für Leute, die unter Klaustrophobie leiden, ist das schon mal gar nichts...















Zusätzlich zu dem eigentlichen Tunnelsystem sind noch andere Sachen zu sehen. Wohl am eindrücklichsten sind die verschiedenen Falltür-Mechanismen, die erklärt werden:



















Was hier von oben ganz normal wie Erde, Grass etc. aussieht, hat es in sich: Tritt man auf diese Falltür, dann warten unten im Loch spitze Eisenspeere und angespitzte Bambushölzer auf einen:















Der Besuch wurde abgerundet mit einem schwarz-weissen Propagandafilm aus Nord-Vietnam aus dem Jahre 1967 (mit englischen Untertiteln). In diesem Film wurde - wieder sehr einseitig - Originalaufnahmen aus dem Krieg gezeigt.















Alles in allem, war es ein sehr interessanter Ausflug - doch man kann heutzutage nur ahnen, wie es wirklich für die war, die das alles im Krieg durchlebt haben:

Thursday, 5 August 2010

Ho Chi Minh City (ehemals Saigon), das kommerzielle Herz von Vietnam

Wir kamen in Ho Chi Minh City mit etwas Bedenken an. Einige Reisende unterwegs und diverse Reisebücher warnten davor, dass diese 8-Millionen-Stadt ein wahrer Moloch sei: mit einem Verkehr, der ausser Kontrolle ist, mit Taschendieben und Leuten, die Touristen gerne übers Ohr hauen.

Wir müssen sagen, dass sich diese Vorturteile in unserem Falle nicht bewahrheitet haben. Ok, mal vom Verkehr abgesehen...

Wir waren jetzt 2 Tage hier und die Stadt gefällt uns ganz gut. Es ist vergleichbar mit Shanghai (gegenüber Peking) in China - es ist die Stadt, wo die Wirtschaft am meisten blüht (während die andere, kleinere Stadt die politische Hauptstadt ist).

Verglichen mit Hanoi, gibt es hier viel mehr Werbeposter, Leuchtreklame, Geschäfte, Strassenhändler, Baustellen und - soweit das überhaupt noch möglich ist - noch mehr Motorräder auf der Strasse.

Und zwischendrinnen sieht man dann immer noch Teile aus der alten französischen Kolonialzeit, als die Stadt noch Saigon hiess. So zum Beispiel einige der alten Grandhotels, wo man sich es schon damals gut gehen liess. Hier gibt es sogar eine grosse katholische Kirche, die Notre Dame heisst. Und ein wunderschönes Postamt, das von Gustave Eiffel (das ist der mit dem Turm) gebaut wurde und von aussen eher wie ein Bahnhof aussieht; innendrin hängt übrigens (mal was ganz Neues) ein riesiges Porträt von "Onkel Ho". Und dann gibt es da noch ein Rathausgebäude und ein Operngebäude, denen man beide auch die französische Bauweise ansieht.

Nach dem Vietnamkrieg, als das kommunistische Nordvietnam über die südvietnamesische Armee (die von den Amerikanern unterstützt wurde) siegte, wurde das Land vereinigt und Hanoi wurde die Hauptstadt des ganzen Landes. Um es dem Süden wirklich klarzumachen, wer den Krieg gewonnen hatte, wurde Saigon, die ehemalige Hauptstadt von Südvietnam, in - wer hätte es gedacht - Ho Chi Minh City umgenannt (obwohl auch heute noch viele Leute die Stadt als Saigon bezeichnen).

Wir besuchten - sehr ausführlich - den "Wiedervereinigungspalast", der ehemals der Palast des Präsidenten von Südvietnam war (bis 1975 eben, als die Nordvietnamesen siegreich waren). In dem Palast gab es nochmals eine politisch angehauchte Geschichtsstunde über Vietnam, bei der man mal wieder sah, dass die Gewinner die Geschichte schreiben und entsprechend darstellen.

Nach soviel grosser Geschichte haben wir dann in einem Taoisten - Tempel ein wenig Ruhe gefunden. Und Lucy und Fiona waren stolze Besitzer von einigen Zierfischen. Ok, nur für einige Minuten und dann wurden sie als Opfergabe im Tempelteich wieder freigelassen. (Morgen warten sie dann wahrscheinlich wieder in einem Plastikbeutel auf den nächsten "Spender").

Zusätzlich unternahmen wir noch einmal eine Fahrradrischka-Tour durch das Stadtzentrum, was uns als eine einfachere und sichere Alternative zum Ueberqueren der vielbefahrenen Strassen als Fussgänger erschien.

Wir haben einige sehr schöne Restaurants hier gefunden. Sowie ein grossartiges Geschäft (mit Namen "Dogma"), das bunte kommunistische Propagandabilder auf allerlei Dingen des täglichen Lebens anbietet.

Hier ist eine Diashow mit diversen Bildern von unserer Zeit hier in HCMC / Saigon:


Ho Chi Minh City / Saigon


Morgen verlassen wir Vietnam. Nächster Stop ist Kambodscha...

Tuesday, 3 August 2010

Nha Trang, am Strand in Vietnam

Wir flogen von Danang nach Nha Trang. Am Flughafen von Danang gab es (wie es sich ja für den Sozialismus gehört) die "Qual der (Aus-)Wahl", was die Flugziele anging:















Glücklicherweise gab es noch ein weiteres Flugziel, nämlich unseres, nach Nha Trang.
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Nha Trang ist eines der bevorzugten Strandorte in Vietnam. Und - um ehrlich zu sein - wir freuten uns nach all den Besichtigungen bei den anstrengenden Temperaturen hier auf ein paar geruhsame Tage am Strand.

Nun, auf uns wartete eine Ueberaschung: Statt einem verträumten kleinen Strandort mit Sandstrand und Palmen, die sich leicht im Wind bewegen ... kamen wir an in, was aussah (und vor allem den Lärmpegel hatte) wie, Hanoi-am-Meer:















Alles laut und chaotisch. Dazu kam noch, dass Sabine und Lucy unter Magenproblemen (medizinischer Begriff: "Flotter Heinrich") litten. Alles in allem war die Stimmung in unserer (Klein-)Reisegruppe also nicht so gut wie sonst.

Und wurde auch nicht gerade besser, als wir feststellten, dass unser Hotelzimmer keine Fenster hatten. Argh!!!

Nach einigen "Verhandlungen" mit dem Personal an der Rezeption hat es dann doch geklappt und wir bekamen gnädigerweise einen "Upgrade" (!) zu einem Hotelzimmer mit Fenster. Na, wer sagt es denn. Es geht also doch. Langsam sah die Lage wieder besser aus...

...und verbesserte sich noch mehr, als wir sahen, dass es in der Nebenstrasse vom Hotel das Restaurantschild "Good Morning Vietnam" gab:















Diese Restaurants, die von einem Italiener gegründet wurden, haben sicher schon viele westliche Touristen hier in Vietnam "gerettet". Dort gibt es nämlich hervorragende italienische Küche!!! Und so haben wir es uns bei richtigen Spaghettis und Pizzen gut gehen lassen (...denn man kann halt nur begrenzt viele Frühlingsrollen und gebratenen Reis essen).

Hier in Nha Trang haben wir es ruhig angehen lassen. Wir haben uns erholt und mal wieder Wäsche waschen lassen (70 Teile / 9.3 kg Gewicht - alles zusammen kostete 12 US Dollars). Und so langsam wurden die Mägen und die Stimmung auch wieder besser...

Und wir sahen, dass, wenn man erstmal die Stadt und ihren Verkehr hinter sich gelassen hatte, dann kommt man zu einem breiten Sandstrand mit einigen sehr schönen Restaurants direkt am Strand.

Jetzt, wo wir alle wieder fit waren, haben wir gestern einen Bootstagesausflug zum Schnorcheln unternommen. Nach dem fantastischen Schnorchelerlebnis am Great Barrier Riff waren wir natürlich gespannt (und auch ein bisschen skeptisch), wie das hier wohl im Vergleich ist. Nun zuallererst einmal kostete der Tagesausflug hier nur 10% von dem, was der vergleichbare Tagesausflug in Australien gekostet hatte. OK, zugegebenermassen waren die Boote hier nicht von dem Standard der hochmodernen Hochgeschwindigkeits-Katamarane in Cairns:















Aber das Schnorcheln selber war erstaunlich gut. Wir stoppten an zwei Stellen uns sahen eine Vielzahl von verschiedenstartigen Korallen und Fischen. Einer der Einheimischen zeigte mit sogar einen Feuerfisch. Und ich sah - wie ich zumindest dachte - 3 lange Seeschlangen, aber es stellte sich heraus, dass das nur extrem lang geratene Seegurken waren.

Bei all dem, was es unter Wasser zu sehen gab, habe ich ganz die Zeit vergessen, und als ich wieder beim Boot war, sah ich - leicht peinlich berührt - , dass alle nur noch auf mich gewartet haben. Na, dafür habe ich heute als "Strafe" auch einen Sonnenbrand auf dem Rücken von all dem Schnorcheln.

Mittagessen gab es auf dem Boot:















Wir haben den schönen Tag dann noch mit einem Abendessen in unserem Lieblingslokal "Good morning Vietnam" abgeschlossen. Dort haben wir dann auch wieder eine holländische Familie getroffen, die wir schon von Halong Bay kannten. Sowieso treffen wir unterwegs immer wieder die gleichen Touristen, was dann immer wieder ein schönes Wiedersehen gibt. Man tauscht dann immer die letzten Reiseanekdoten und Krankheitsberichte aus...

Heute geht's dann mal wieder zum Flughafen: Zur Weiterreise nach Ho Chi Minh City (dem alten Saigon).

Monday, 2 August 2010

Hoi An, wo die Vergangenheit noch heute lebt

Vor 200 Jahren war Hoi An eine wohlhabende Hafenstadt, die Handel mit Japan und China betrieb. Die Stadt liegt am Thu Bon Fluss, einige Kilometer im Landesinneren vom Meer. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fing der Fluss dann an zu versanden und seitdem ist der Hafen nicht mehr für grosse Schiff erreichbar.

Mit dem Ergebnis, dass das Leben in Hoi An irgendwie zum Stillstand kam. Und sich seit dieser Zeit, was die Gebäude in der Altstadt angeht, wenig verändert hat. Erst in den letzten Jahren hat der Tourismus diese Stadt so richtig entdeckt und viele der alten Gebäude beinhalten jetzt Geschäfte, Cafes oder Restaurants - aber alles noch im alten Stil. Die Altstadt von Hoi An wurde daher auch als eine UNESCO World Heritage Stätte unter Schutz gestellt.

Ein weiterer Pluspunkt der Altstadt ist, dass sie bis auf wenige Stunden am Tag eine Fussgängerzone ist. Man kann also mal richtig entspannt durch die Strassen laufen, ohne ständig auf der Hut vor verrückten Motorradfahrern sein zu müssen.

Hier ist eine kleine Dia-Show mit einigen Bildern von unserer Zeit in Hoi An:

Hoi An


Als ob das noch nicht reicht, hat Hoi An noch etwas anderes anzubieten, wofür es berühmt ist: Es gibt dort Dutzende und Aberdutzende von Schneidern, die einem über Nacht einen Anzug, Hemden, Kleider etc. schneidern. Direkt nach Mass und für nicht viel Geld.

Um die naheliegende Frage gleich zu antworten: Habt ihr Euch auch etwas schneidern lassen? Ja, Sabine hat sich ein schönes Sommerkleid nähen lassen, das auf Anhieb (nach dem ersten Massnehmen) gleich passte. Hier ein Foto von der Auswahl des Schnittmusters, wozu man ganze Kataloge vorgelegt bekommt und sich dann den Schnitt seiner Wahl aussuchen kann:















Nachdem wir die Geschäfte und Schneider hinter uns gelassen hatten...















... unternahmen wir (nicht zuletzt in der Hoffnung auf ein wenig Abkühlung) eine Bootsfahrt auf dem schon erwähnten Thu Bon Fluss. Neben einigen anderen Stops hielten wir auch in einem kleinen Dorf ausserhalb von Hoi An, wo Töpferprodukte in Handarbeit gefertigt werden und wo Lucy und Fiona gleich Anschluss fanden:















Die Tage in Hoi An waren zwar sehr feuchtheiss, aber der Ort an sich hat uns gut gefallen.