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Wednesday 11 August 2010

Dr Beat Richner, der gute Schweizer

Am Samstagabend besuchten wir in Siem Reap ein Konzert von Beatocello.

Hinter diesem Künstlernamen, der in der Schweiz wohlbekannt ist, verbirgt sich Dr. Beat Richner, ein Schweizer Kinderarzt, dessen Lebensaufgabe es geworden ist, Kindern in Kambodscha zu helfen. (Seine andere Leidenschaft ist das Spielen des Cellos.)


















Nachdem er in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh für das Rote Kreuz in den 70er Jahren gearbeitet hatte, verliess Dr. Richner das Land, als die Schreckensherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot begann. Er kam dann 1991 wieder zurück und wurde von dem damaligen kambodschianischen König gebeten, den Wiederaufbau des Kinderkrankenhauses in Phnom Penh zu leiten. Und darüberhinaus beim Wiederaufbau des Gesundheitssystems zu helfen, das nach dem schrecklichen Bürgerkrieg total am Boden lag (NB: Bevor Pol Pot gab es ungefähr 1.000 Doktoren in Kambodscha und nach seiner Schreckensherrschaft, während der die meisten gebildeten Menschen getötet wurden, waren es nur noch 50 Doktoren.)

Heute, fast 20 Jahre später, hat Dr. Richner es geschafft, 5 Kinderkrankenhäuser in Kambodscha zu bauen. Fast ausschliesslich mit privaten Spenden. Eine ziemliche Leistung und etwas, das man wirklich unterstützen soll.

















Die Kinder werden umsonst behandelt. Die Krankenhäuser benutzen aktuelle medizinische Geräte, die man in Westeuropa für selbstverständlich nimmt (die aber in diesen armen Ländern immer noch die grosse Ausnahme sind). Ueber 2.200 Menschen arbeiten an diesen Krankenhäusern. Seit 1992 wurden 9,5 Millionen Kindern dort behandelt.





















Das Konzert war primär ein Spendenaufruf. Dr. Richner und sein Cello waren auf der Bühne. Er spielte diverse klassische Musikstücke und zwischendurch redete er über die Krankenhäuser und die vielen alltäglichen Probleme, die es gibt. Seine Ausführungen waren erstaunlich offenherzig und direkt - sei es über die Korruption in Kambodscha oder seine Kritik an den grossen weltweiten Gesundheitsorganisationen und Pharmafirmen. Auch bemängelte er, dass er so wenig finanzielle Unterstützung von Regierungen und anderen offiziellen Organistionen bekommt.


Ueber 90 % des Budgets der Krankenhäuser wird von Privatspenden finanziert und so endete auch unser Konzert mit einem Spendenaufruf.



Wir verliessen die Veranstaltung mit einem deutlich leichteren Geldbeutel, aber auch mit viel Bewunderung für das, was Dr. Richner erreicht hat.

Wenn Ihr mehr über dieses Projekt erfahren wollt, oder es vielleicht sogar unterstützen wollt:

http://www.beat-richner.ch

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