Reiseroute

Thursday 5 August 2010

Ho Chi Minh City (ehemals Saigon), das kommerzielle Herz von Vietnam

Wir kamen in Ho Chi Minh City mit etwas Bedenken an. Einige Reisende unterwegs und diverse Reisebücher warnten davor, dass diese 8-Millionen-Stadt ein wahrer Moloch sei: mit einem Verkehr, der ausser Kontrolle ist, mit Taschendieben und Leuten, die Touristen gerne übers Ohr hauen.

Wir müssen sagen, dass sich diese Vorturteile in unserem Falle nicht bewahrheitet haben. Ok, mal vom Verkehr abgesehen...

Wir waren jetzt 2 Tage hier und die Stadt gefällt uns ganz gut. Es ist vergleichbar mit Shanghai (gegenüber Peking) in China - es ist die Stadt, wo die Wirtschaft am meisten blüht (während die andere, kleinere Stadt die politische Hauptstadt ist).

Verglichen mit Hanoi, gibt es hier viel mehr Werbeposter, Leuchtreklame, Geschäfte, Strassenhändler, Baustellen und - soweit das überhaupt noch möglich ist - noch mehr Motorräder auf der Strasse.

Und zwischendrinnen sieht man dann immer noch Teile aus der alten französischen Kolonialzeit, als die Stadt noch Saigon hiess. So zum Beispiel einige der alten Grandhotels, wo man sich es schon damals gut gehen liess. Hier gibt es sogar eine grosse katholische Kirche, die Notre Dame heisst. Und ein wunderschönes Postamt, das von Gustave Eiffel (das ist der mit dem Turm) gebaut wurde und von aussen eher wie ein Bahnhof aussieht; innendrin hängt übrigens (mal was ganz Neues) ein riesiges Porträt von "Onkel Ho". Und dann gibt es da noch ein Rathausgebäude und ein Operngebäude, denen man beide auch die französische Bauweise ansieht.

Nach dem Vietnamkrieg, als das kommunistische Nordvietnam über die südvietnamesische Armee (die von den Amerikanern unterstützt wurde) siegte, wurde das Land vereinigt und Hanoi wurde die Hauptstadt des ganzen Landes. Um es dem Süden wirklich klarzumachen, wer den Krieg gewonnen hatte, wurde Saigon, die ehemalige Hauptstadt von Südvietnam, in - wer hätte es gedacht - Ho Chi Minh City umgenannt (obwohl auch heute noch viele Leute die Stadt als Saigon bezeichnen).

Wir besuchten - sehr ausführlich - den "Wiedervereinigungspalast", der ehemals der Palast des Präsidenten von Südvietnam war (bis 1975 eben, als die Nordvietnamesen siegreich waren). In dem Palast gab es nochmals eine politisch angehauchte Geschichtsstunde über Vietnam, bei der man mal wieder sah, dass die Gewinner die Geschichte schreiben und entsprechend darstellen.

Nach soviel grosser Geschichte haben wir dann in einem Taoisten - Tempel ein wenig Ruhe gefunden. Und Lucy und Fiona waren stolze Besitzer von einigen Zierfischen. Ok, nur für einige Minuten und dann wurden sie als Opfergabe im Tempelteich wieder freigelassen. (Morgen warten sie dann wahrscheinlich wieder in einem Plastikbeutel auf den nächsten "Spender").

Zusätzlich unternahmen wir noch einmal eine Fahrradrischka-Tour durch das Stadtzentrum, was uns als eine einfachere und sichere Alternative zum Ueberqueren der vielbefahrenen Strassen als Fussgänger erschien.

Wir haben einige sehr schöne Restaurants hier gefunden. Sowie ein grossartiges Geschäft (mit Namen "Dogma"), das bunte kommunistische Propagandabilder auf allerlei Dingen des täglichen Lebens anbietet.

Hier ist eine Diashow mit diversen Bildern von unserer Zeit hier in HCMC / Saigon:


Ho Chi Minh City / Saigon


Morgen verlassen wir Vietnam. Nächster Stop ist Kambodscha...

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